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Tunnelportale


Bilder der Strecke: 5362 (KBS 970 / KBS 406)

1 Tunnel (160 Meter)Oberstaufen 

[Augsburg -] (Buchloe - Kaufbeuren - Biessenhofen - Kempten/Allgäu -) Immenstadt - Röthenbach/Allgäu (- Hergatz
- Lindau/Bodensee) (Bayerische Allgäubahn)

Oberstaufener Tunnel  [OA]  (BY)

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Nordostportal des Oberstaufener Tunnels (Foto: Ralf Lienert, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)

Länge:
160 Meter
Andere Quelle mit einer Länge
von 189,5 Meter ist nicht belegt


Streckenteil:
Immenstadt - Röthenbach/Allgäu

Lfd-Nr, Direktion:
546, Mun-004

Seite/Quadrant:
109 C
113 A3

Zwischen km:
100,784 - 100,944

Südwestportal des Oberstaufener Tunnels (Foto: VSO)
Nordostportal, vom Bahnhof Immenstadt (Ende 2016)
(Foto: Ralf Lienert, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)
Wurde in 2016 um 36 m
(20 + 16 Meter) verlängert
Südwestportal, vom Bahnhof Oberstaufen
(zeitweise Haltepunkt) (September 2006) (Foto: VSO)
 
Am 4. August 1853 erfolgte die feierliche Einsetzung des letzten Gewölbesteines.

Seit 2011 wird der Oberstaufener Tunnel nur mit 30 km/h befahren. Im Zuge der Elektrifizierung der Strecke, wird dieser, entgegen erster Planungen nicht nur ein-, sondern zweigleisig ausgebaut. Dabei wird das Profil so erweitert, dass er auch mit Doppelstockwagen befahrbar wird, die Strecke war deswegen seit April 2016 gesperrt. Außerdem wurde der Haltepunkt Oberstaufen wieder zum Bahnhof ausgebaut. Seit Dezember 2016 ist der um 36 Me­ter ver­längerte Tunnel wieder in Betrieb. Hier gibt es weitere Informationen.

Die Tunnellänge wurde von einem Bekannten bei der DB AG verifiziert. In den Bahnunterlagen wurde dieser seit Jahren mit 124 Metern Länge geführt. Nach der Verlängerung sind es nun 160 Meter. Und zwar von km 100,784 bis km 100,944 - also ganz genau 160 Meter.

Geschichte:

Bayerische Allgäubahn ist die Bezeichnung für den Streckenabschnitt (München –) Buchloe – Kaufbeuren – Kempten im Allgäu – Lindau (Bodensee). Sie wurde über weite Strec­ken als Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn gebaut. Im Kursbuch der DB wird diese Strecke als KBS 970 bezeichnet.

Der erste Abschnitt ging von München über Pasing und Geltendorf nach Kaufering mit 56,18 km am 1. Mai 1873 in Betrieb. Die 11,81 km lange Strecke Buchloe bis Kaufering wurde am 1. November 1872 eröffnet. Der 20,3 km lange Streckenteil von Kaufbeuren nach Buchloe wurde am 1. September 1847 zusammen mit der Strecke von Hof über Nürnberg, Nörd­lingen und Donauwörth nach Augsburg (Strecken 5100, 5900, 5320, 5330 und 5300) eröffnet. Es folgten die 42,52 km zum ehemaligen Kopfbahnhof Kempten am 1. Mai 1852. Die 21,66 km nach Immenstadt kamen am 1. Mai 1853 hinzu. Weitere 16,85 km bis Oberstaufen wurden am 1. September 1853 eingeweiht und die letzten 51,51 km nach Lindau Stadt am 12. Oktober 1853. Die zunächst eingleisige Strecke wurde um 1907 zweigleisig ausgebaut. Bis heute ist die Strecke nur zwischen München und Geltendorf für den S-Bahn-Be­trieb elektrifiziert.

Bis Mitte der 1960er Jahre mit Einführung der Diesellokomotive V 200 die Fahrtzeiten zwischen München und Lindau um etwa 30 Mi­nu­ten gesenkt werden konnten, war die All­gäu­bahn eine Domäne der Dampflokomotiven. So leisteten die ehemaligen bayerischen Dampflokmotiven S 3/6, später DB-Baureihe 18.5, hier viele Jahrzehnte hochwertige, auch in­ter­na­ti­o­nale Schnell­zug­dienste. Noch Ende 1967 war sie im D-Zug-Dienst eingesetzt.

Nur kurz währte der Einsatz des Schiene-Straße-Busses, der vom 23. Mai 1954 bis zum 31. Mai 1958 von Augsburg her kommend zwischen Pforzen bis Biessenhofen und dann wei­ter bis Roßhaupten auf der Schiene fuhr und dann Füssen auf der Straße erreichte.

Aufgrund des anspruchsvollen Streckenprofils wurde vom Bundesbahnzentralamt fast jede DB-Diesellok auf der Allgäubahn getestet. So auch beispielsweise die Ein­zel­gän­ger­lo­ko­mo­ti­ve 232 001, die während ihrer anschließenden Betriebszeit die einzige sechsachsige Diesellok der DB war.

Der Bahntunnel im Allgäu wurde modernisiert

In der Vergangenheit wurden bereits mehrfach Sanierungsarbeiten durchgeführt, um die Schäden im Tunnel zu beseitigen, die durch Umwelteinflüsse wie Tropf­wasser und Frost­stel­len entstanden sind. Dennoch hatte das alte Bauwerk nach über 160 Jah­ren Bahnbetrieb das Ende seiner technischen Nutzungsdauer erreicht.

Seit April 2016 wurde der Tunnel deshalb von Grund auf erneuert. Zunächst wurde er mittels Sprengungen verbreitert, wodurch der Abstand zwischen den Gleisen vergrößert wer­den konn­te. Dieser betrug zuvor maximal 3,70 Meter. Zusätzlich wurde das Bauwerk auf jeder Seite verlängert, insgesamt um 36 Meter. Dafür mussten die alten Tun­nel­por­ta­le ab­ge­bro­chen werden. Neue Stützwände sorgen an dieser Stelle für den Schutz vor Steinschlag.

Nach der Modernisierung besitzt der Tunnel eine neue wasserfeste Betoninnenschale. Das Portal in Oberstaufen erhielt zudem eine Natursteinverkleidung in Anlehnung an den Be­stand aus dem 19. Jahrhundert. Nach Abschluss der Arbeiten können die Züge nun mit bis zu 80 km/h durch den Tunnel fahren. Bisher waren maximal 30 km/h möglich.

Darüber hinaus wurden im Bereich der Station Oberstaufen zusätzliche Weichen eingebaut. Dadurch wird eine flexiblere Betriebsführung auf der Strecke von Buchloe bis Lindau mög­lich. Zudem konnte damit der Zugverkehr zwischen Oberstaufen und Röthenbach während der Bauzeit aufrechterhalten werden. Durch die Anpassung der Signaltechnik im elek­tro­ni­schen Stellwerk und den Einbau der Weichen können die Züge in Oberstaufen wenden, was bisher nicht möglich war. Mit Abschluss der Arbeiten wurde auch im Tunnel ei­ne wei­tere Weichenverbindung eingebaut. Damit wurde aus dem Haltepunkt in Oberstaufen wieder ein Bahnhof.

Im Rahmen der sechsmonatigen Vollsperrung zwischen Immenstadt und Oberstaufen wurden zusätzlich 9,5 Ki­lo­me­ter Gleise sowie drei Brücken und acht Durchlässe erneuert.

Umwelt- und Naturschutz

Die Bauarbeiten erfordern einen gewissen Eingriff in die vorhandene Natur. So mussten für die Einrichtung der Baustelle Gehölze zurückgeschnitten werden. Als Ausgleich dafür wer­den 2017 unter anderem neue Bäume gepflanzt. Zudem wurden 2015 bereits Ersatzlebensräume für Zauneidechsen und Ersatzquartiere für Fledermäuse geschaffen.
Quellen: Wikipedia, Allgäubahn (Bayern)
Bauprojekte der Deutschen Bahn: Tunnel Oberstaufen
Eine virtuelle Reise auf der KBS 970 von München nach Lindau
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Landkarte:

[Augsburg -] (Buchloe - Kaufbeuren - Biessenhofen - Kempten/Allgäu -) Immenstadt - Röthenbach/Allgäu (- Hergatz
- Lindau/Bodensee) (Bayerische Allgäubahn)

Ausschnitt aus Kursbuchkarte von 1958

Hinweis:

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